Vor sechs Wochen gab es eine Facebook-Seite und ein paar gute Ideen. Heute sind wir Teil einer weltweiten Bewegung von mehr als 500 Marches for Science am heutigen Tag.
Ich will einigen Leuten danken, ohne die das nicht möglich gewesen wäre:
Dem Gründungsteam rund um Olivia Fischer und Robin Gleeson!
Dem Organisationsteam mit Petra Eckhart, Katharina Tyran, Emilie Kleinszig, Claudia Spitz und Thomas Pani!
Christian Köberl für das Naturhistorische Museum und Reinhold Sahl für die Burghauptmannschaft für diesen Veranstaltungsort!
Den Gegenstimmen für ihre Chor-Einlagen!
Elisabeth Oberzaucher und Martin Puntigam für die Moderation!
Den 150.000 Kontakten, die in den letzten Wochen in den sozialen Medien auf unsere Informationen reagiert haben!
Die Österreichische HochschülerInnenschaft die noch heute Nacht 350.000 Studierenden in ganz Österreich über den March for Science informiert hat.
Den knapp 1000 UnterstützerInnen auf unserer Homepage!
Und den VertreterInnen der heimischen scientific community. Das sind die Universitäten, Fachhochschulen und Privatuniversitäten in ganz Österreich, die außeruniversitären Einrichtungen wie ÖAW, IST Austria und LBG, die Forschungsförderungsorganisationen wie der FWF und der WWTF – und politische RepräsentantInnen.
Sie merken: Diese VertreterInnen sind eine höchst diverse Gruppe mit zum Teil einander widerstrebenden Interessen und Ansprüchen. Und nur weil sie heute gemeinsam auf einer Liste der UnterstützerInnen stehen, bedeutet das nicht, dass morgen alle Konflikte und Widersprüche ausgeräumt sind.
Aber es geht heute bei diesem March for Science um etwas anderes, um das big picture, um das Große Ganze, um die Wissenschaft. Und um die Grundbedingungen von Wissenschaft, die auch jene einer demokratischen Gesellschaft sind: faktenbasierte Wahrheit und Offenheit verbunden mit dem Respekt vor der Möglichkeit, dass sich die Erkenntnisse von anderen nach genauer Prüfung als richtig, und die eigenen Ansichten als falsch erweisen könnten.
Es stellt sich die Frage: Was passiert morgen?
Dieser March for Science ist kein Einzelfall, sondern ein Ereignis als Teil eines stärker werdenden und zunehmenden Dialogs zw Wissenschaft und Gesellschaft
Was können WissenschaftlerInnen machen?
Zwei Dinge:
- Ihre Wissenschaft vermitteln, über sie erzählen, Verbündete gewinnen, und sich bei evidentem Blödsinn zu Wort melden.
- Die Mittel der Wissenschaft als Methoden des Diskurses der Öffentlichkeit anbieten und darauf beharren.
WissenschaftlerInnen können ihre Scheu ablegen und sich an aktuellen Debatten beteiligen. Nicht immer, aber immer öfter. Sie können das in Debatten einbringen, was sie am besten beherrschen: Expertise, Abwägung, Rationalität – und auch Leidenschaft für die Wissenschaft.
ScienceCenter Netzwerk, Open Campus Days, Science Slams, Lange Nächte der Forschung, Sparkling Science sind gute Modelle, mit denen sich die Verbreitung der eigenen Forschung gut üben läßt.
Was kann die Öffentlichkeit machen?
Auf WissenschaftlerInnen zugehen, sie zu den wissenschaftlichen Hintergründen aktueller Themen befragen, sie auffordern ihren Sachverstand in politische Debatten einzubringen – selbst mit dem Risiko, dass diese Befunde nicht mit einer vorgefassten Meinung übereinstimmen.
Zusammengefasst: Science, not silence.