Wir freuen uns, den Chemiker Nuno Maulide am 22. April als einen der Redner bei der Abschlussveranstaltung am Maria-Theresien-Platz begrüßen zu dürfen! Die Chemie zwischen Nuno Maulide und dem Science March Vienna stimmt auf jeden Fall.
Der gebürtige Portugiese Nuno Maulide kann getrost als einer der spannendsten Köpfe bezeichnet werden, die derzeit in Wien forschen. Ausgebildet in Belgien und Frankreich, danach ein Postdoc an der renommierten Stanford University in Kalifornien, mit nur 30 Jahren leitete er seine eigene Forschergruppe am Max-Planck-Institut für Kohleforschung, 2013 habilitierte er sich in Bochum. Noch im selben Jahr wurde der damals 33-jährige zum Professor für Organische Synthese am Institut für Organische Chemie der Universität Wien berufen.
Mit Nuno Maulide kann man sich davon überzeugen, dass bei so einer steile Karriere neben Wissen auch Spaß hilft, und die beiden eine außergewöhnliche Symbiose abgeben. In seinem weißen Kittel schafft es der Chemiker regelmäßig, sein nicht unbedingt als leicht verständlich und unterhaltsam geltendes Fach mit viel Witz und Charme zu erklären. Nach seinen Vorträgen verstehen auch Kinder und Erwachsene, die um Chemie immer einen weiten Bogen gemacht haben, wie die langen Formeln zustande kommen und was man mit chemischer Forschung alles bewirken kann. Die Entstehung der Kunstfaser Nylon skizziert er schon mal mit Mäusen und Käse: Denn das Polymer besteht aus mehreren Bausteinen, die sich genauso anziehen, wie Maus und Käse. Und so entstehet aus vielen gedachten Mäusen und Käsestücken eine lange Formel – und im Reagenzglas verbinden sich tatsächlich zwei Flüssigkeiten dann zu einer unendlich langen Kette.
Anlässlich der 650-Jahr-Feierlichkeiten der Uni Wien durfte Maulide mit seinem Team die Chemie auch Kindern erklären. Da werden Bitterstoffe zu bösen Grafen, Silicium zu entführten Prinzessinnen, Eisen zu einem tapferen Jüngling namens Sepp, der mit Hilfe des Steines der Weisen und seinem Wissen aus dem Chemie-Studium schwierige Aufgaben bewältigt: Schießbaumwolle bringt in einer eindrucksvollen Explosion hohe Mauern zum Einstürzen, der gute Zauberer Palladium bringt Licht ins Dunkel des Waldes und lässt Eis brennen, und auch die Zuckerarmee geht spektakulär in Flammen auf. So weckt man schon bei den jüngsten Zuhörern Spaß und Neugier an der Chemie.
Die Entscheidung, der Wissenschaft wegen nach Wien zu kommen, fiel Nuno Maulide leicht. Die Uni Wien bot ihm perfekte Bedingungen für die Weiterentwicklung seiner Forschung. Auch in der Lehre zählt der leidenschaftliche Chemiker laut seinen StudentInnen zu einem der Besten, der die komplexen Themen seines Faches perfekt vermitteln kann. Da chemische Formeln als Universalsprache funktionieren, sind auch Sprachbarrieren unter Wissenschaftlern gar kein Thema: Maulides MitarbeiterInnen am Institut für Organische Chemie sind ein bunter Haufen von Forscheren aus den verschiedensten Ländern weltweit. Und gerade diese Internationalität ist laut Nuno Maulide die Basis für bahnbrechende Innovationen und Forschungen. Sein grenzenloses Engagement wurde 2014 mit dem Preis „Wiener Mut“ in der Kategorie Wissenschaft ausgezeichnet.
Fotos: Kinderbüro Universität Wien/APA/Schedl