Wenn sich der March for Science Vienna am Samstag ausgehenden vom Sigmund-Freud-Park in Bewegung setzt, liegt vor den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine Route entlang vieler wissenschaftlich relevanter Ort in der Wiener Innenstadt. Im Zuge der Vorbereitungen rund um die Wissenschaftsdemonstration am 22. April entstand das Projekt, Orte, Gebäude, Straßen und Plätze auf ihre Verbindung zu Forschung und Wissenschaft genauer unter die Lupe zu nehmen. Dank der Recherchen von Monica LoCascio und Federica Comoglio könne wir die ersten Ergebnisse auf dieser interaktiven Karte sehen, die auch nach dem Marsch erweitert und aktualisiert werden soll. Wer von Ihnen also noch Anmerkungen, Ergänzungen oder Korrekturen hat, möge sich gerne per E-Mail an arts@sciencemarchvienna.at melden.
Was gibt es also entlang der Route wissenschaftshistorisches und forschungsrelevantes zu entdecken?
Schon rund um den Ausgangspunkt am Sigmund-Freud-Park ist die Dichte an universitären Einrichtungen hoch: Das Hauptgebäude der Universität Wien ist in direkter Sichtweite, quasi um die Ecke liegen in der Währingerstraße 13 das Anatomische und das Pharmakologische Institut der Medizinischen Universität Wien, und ein Stück weiter die Straße hinauf steht vor dem Chemischen und Physikalischen Institut der Universität Wien ein Denkmal für den Chemiker und Erfinder des Gasglühlichts Carl Auer von Welsbach.
Über Freyung, Tuchlauben, Stephansplatz führt der Marsch dann weiter in die Wollzeile, wo die Aula der Wissenschaften als Begegnungsstätte zwischen Wissenschaft und Gesellschaft liegt. Außerdem gründete der Mediziner Joseph Johann Mastalier 1787 in der Wollzeile das erste Kinder-Krankenhaus in Wien. In seinem pädiatrischen Krankeninstitut wurden Kinder der ärmeren Bevölkerungsschichten unentgeltlich und ambulant ärztlich versorgt. Nur ein kleines Stück weiter, in der Zedlitzgasse 7, lebte und starb die österreichische Nobelpreisträgerin Berta von Suttner. Heute erinnert eine Gedenktafel an sie und an die von ihr gegründete Österreichischen Friedensgesellschaft.
Die nächste Etappe der Marschroute führt durch die Schellinggasse, benannt nach dem deutschen romantisch-pantheistischen Naturphilosophen Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling. Über die Albertina geht es zum Josefsplatz, wo sich die Österreichische Nationalbibliothek befindet, die seit 1575 eine eigenständige Institution ist, und weiter über den Michaelerplatz, wo man seit 1991 direkt einen Blick auf die freigelegten archäologischen Ausgrabungen werfen kann, die als Außenstelle des Wien Museums der interessierten Öffentlichkeit zugänglich sind.
Der Endpunkt liegt genau zwischen den beiden großen Museen am Wiener Ring: Eingesäumt von Naturhistorischem und Kunsthistorischem Museum treffen wir uns zur Abschlusskundgebung am Maria-Theresien-Platz. Die beiden Prachtbauten beherbergen nicht nur die größten und bedeutendsten Sammlungen ihrer Bereiche, sondern haben sich auch der Forschung und vor allem auch der Weitergabe von Wissen verschrieben.